Eine kürzliche Begebenheit im Roten Meer hat die diplomatischen Beziehungen zwischen Deutschland und China belastet. Ein chinesisches Kriegsschiff hat ein deutsches Aufklärungsflugzeug, das Teil der EU-Militäroperation \"Aspides\" ist, mit einem Laser beleuchtet. Dies führte zu einer sofortigen Reaktion des deutschen Außenministeriums, das den chinesischen Botschafter in Berlin, Deng Hongbo, einbestellte, um eine offizielle Erklärung zu fordern und den deutschen Protest gegen diesen Vorfall zum Ausdruck zu bringen. Dieser Akt der Gefährdung deutschen Personals und der Störung militärischer Operationen wurde als völlig inakzeptabel eingestuft.
Der Vorfall, der sich bereits am 2. Juli ereignete, aber erst später öffentlich wurde, betrifft ein Multi-Sensor-Plattform-Flugzeug (MSP), das von einem zivilen Dienstleister betrieben und mit Bundeswehrpersonal besetzt ist. Dieses Flugzeug spielt eine entscheidende Rolle als \"fliegendes Auge\" der \"Aspides\"-Mission, indem es weitreichende Seeaufklärung betreibt und wichtige Daten für die Missionsführung und die beteiligten Partner bereitstellt. Die \"Aspides\"-Mission ist eine Militäroperation der Europäischen Union, die darauf abzielt, Handelsschiffe im Roten Meer vor Angriffen der aus dem Jemen operierenden Huthi-Miliz zu schützen.
Das chinesische Kriegsschiff, das bereits mehrfach in der Region gesichtet wurde, beleuchtete das deutsche Flugzeug ohne ersichtlichen Grund oder vorherigen Kontakt mit einem Laser. Ein Sprecher des deutschen Verteidigungsministeriums betonte, dass die Inkaufnahme einer Gefährdung von Menschen und Material durch den Lasereinsatz des Kriegsschiffes nicht toleriert werden könne. Als Vorsichtsmaßnahme wurde der Routineflug des MSP-Flugzeugs abgebrochen und es kehrte sicher zu seiner Basis in Dschibuti zurück. Der Flugbetrieb wurde seither wieder aufgenommen, aber die diplomatische Nachwirkung des Vorfalls bleibt bestehen.
Die Einbestellung eines Botschafters ist in diplomatischen Kreisen ein starkes Signal der Missbilligung und zeigt die Ernsthaftigkeit, mit der die deutsche Regierung diesen Vorfall betrachtet. Es ist ein Ausdruck der Erwartung, dass China die notwendigen Schritte unternimmt, um solche gefährlichen und destabilisierenden Handlungen in der Zukunft zu verhindern. Der Vorfall unterstreicht die Notwendigkeit klarer Kommunikationskanäle und der Einhaltung internationaler Protokolle im Umgang zwischen Militärkräften verschiedener Nationen, insbesondere in sensiblen maritimen Gebieten wie dem Roten Meer.